Offener Brief an Leiter der JA Innsbruck sowie Leiter der Maßnahmenabteilung der JA Innsbruck


Sehr geehrter Hr. Anstaltsleiter,

wie sicherlich wissen war ich zwischen 13.09.2017 und 12.03.2018 in der Maßnahmen Abteilung für  &22 ihrer Strafvollzugseinrichtung.

Wie sie auch wissen, war die zuständige Psychologin zu dieser Zeit in Karenz. Leider war die Karenz Vertretung Fr. Mag. R. nicht äußerst motiviert. Deswegen war nur der externe Psychologe Hr. Mag. G. für Einzel - und Gruppengespräche da.  Es dauerte dann auch nur 3 Monate bis zum ersten Gespräch und auch nur deshalb weil sie eine Stellungnahme fürs Gericht schreiben musste. Dabei teilte sie mir gleich mit es sei noch zu früh für eine Entlastung - sie kenne mich doch noch gar nicht. Natürlich nicht, wir hatten doch kein einziges Gespräch. Gut dachte ich mir, mal sehen vielleicht kann ich die Kommission ja überzeugen - klappte aber nicht. Was ich aber bei der Anhörung herausfand war dass der zuständige Gutachter (ein Grazer) aus 4 Halbe 4 1/2 Liter machte, weil er kein steirisch versteht (war schon immer der Meinung alles unter Bruck/Mur ist Balkan. Im WW1 hätten wir das abtrennen können - jetzt wollen es wohl nicht mal mehr die Slowenen. Auch andere Teile Österreichs hätten wir damals loswerden können, wie Tirol und Vorarlberg.)

Nun dachte ich die 2 Monate drück ich auch noch durch was solls. Erstmals erklärte ich dem externen Psychologen, Hr. Mag. G. in einer Gruppensitzug, dass ich nicht Alkoholsüchtig bin. Egal welcher Meinung er oder Fr. Mag R. ist, er kann mich nicht vom Gegenteil überzeugen. Und das ich mich gleich nach der Haftentlassung mehrere Bier trinken werde. Bei einer späteren Therapiesitzung etwa 2 Wochen vor Ende meiner Haftzeit erklärte ich ihm dann, dass ich in 2 Wochen absolut gar nix mehr mache. Weder werde ich an einer Gruppen- noch an einer Einzeltherapie teilnehmen, auch sicher nicht um 7:00 Uhr aufstehen, sondern wenn es mich freut, und auch keiner Arbeit mehr nachgehen.

Nach der gerichtlichen Anhörung teilte ich Fr. Mag. R. bei jeder Einzeltherapie Sitzung mit, dass ich vor dem ¶-Day (14.3. {3.14 english date}) zu Hause sein will, da meine Strafe mit 12.03.2018 endet. Leider verweigerte sie jede Art von Mithilfe. Sowohl um in der Einzeltherapie darauf hinzuarbeiten als auch bei dem Schreiben an die Kommission. Deshalb setzte ich das Schreiben zusammen mit einen Mitinsassen auf und sandte es ans Gericht. Was ihr auch wiederum nicht recht war, wie mir der zuständige Justizbeamte sagte. Bei der nächsten Einzeltherapie erklärte sie, dass sie die gleiche Stellungsnahme wie beim 1. Mal abgeben werde, es wäre noch zu früh. Erstmals müssten Dinge wie Therapiestelle und Wohnung geklärt sein. Meinen Einwand, dass es 2 Wochen vor Haftende doch etwas spät ist, wischte sie mit den Worten, "Ich arbeite sicher nicht auf ihr Strafende hin und darüber werde ich auch nicht diskutieren!", weg. Damit war die Therapiesitzung für mich beendet und ich stand auf und verließ den Raum. Ein weiteres Gespräch fand nicht mehr statt.

Am 08.03.2018 um 8:30 wurde mir mitgeteilt, dass ich am 08.03.2018 um 10:30 eine Anhörung habe. Na ja zumindest erfuhr ich es noch früh genug. Bei meinen Urlaub auf den Philippinen war das schon mal anders, da wurde mir um 13:00 mitgeteilt dass ein Bus um 12:00 geht - aber das ist auch kein 1st World Land.

Bei der Anhörung erfuhr ich dann auch, dass die JA Innsbruck keine Stellungsnahme abgegeben hat. Die 2 Wochen waren wohl zu kurz um zu reagieren. Man in meinem Job habe ich oft nur Minuten Zeit um zu reagieren. Wenn ich da 2 Wochen auf einen Hacker Angriff nicht reagiere kann ich das Firmennetz auch gleich in die Tonne treten. Aber vielleicht tu ich euch auch Unrecht und die Fr. Mag R. hat es euch einfach nicht mitgeteilt, weil sie in ihrer Arroganz sowieso der Meinung war, dass die Kommission ihrer Empfehlung folgt.

Bei der Anhörung war die Kommission dann der Meinung, dass es keinen Sinn mehr macht mich länger hier zu behalten, da es ohnehin keinen Sinn macht weil ich nicht der Meinung bin, dass ich eine Sucht habe. Und weil es ohnehin keinen Sinn macht mich mit dieser Einstellung zu zwingen weiter an einer Therapie teilzunehmen. Das alles nach nur 2 Gesprächen. Die Fr. Mag. R. wollte das nach 10 Gesprächen nicht verstehen. Nun deswegen arbeitet sie auch in der JA Innsbruck und nicht beim Gericht.

Ich muss schon sagen, was diese Psychologin gemacht hat war das Beste was man machen kann um einen straffälligen Menschen wieder in die Gesellschaft einzugliedern. 8 Monate wegsperren keinen einzigen Ausgang genehmigen und ihn dann ohne Unterkunft und Perspektive sowie ohne konkrete Hilfe einfach auf die Straße zu setzen. Es wurde von ihrer Seite auch das Thema Entlassung niemals angesprochen. Jedes mal wenn ich es ansprechen wollte, blockte sie ab und meinte es gebe noch 9 andere Mithäftlinge. Wenn mit allen Häftlingen so verfahren wird wie mit mir, keine Wiedereingliederung, einfach auf die Straße gesetzt und schau wo du bleibst, dann kann ich nur sagen "Gute Nacht Österreich".

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